Diabetesberater Siegfried Golla informierte über eine der wichtigsten Volkskrankheiten
Die WgiR-Frauengruppe konnte bei ihrer jüngsten Zusammenkunft den Diabetesberater Siegfried Golla im Saal des Griechischen Restaurant Olympia begrüßen, der in einem sehr interessanten Vortrag über Diabetes und seine Folgen informierte.
Der Diabetes mellitus, so Siegfried Golla, ist seit Jahrtausenden bekannt und zählt heute zu den wichtigsten Volkskrankheiten der Gegenwart. Weltweit sind etwa 800 Millionen Menschen erkrankt. Etwa 8% der Bevölkerung in Deutschland, mithin rund 8 Millionen Personen sind von Diabetes mellitus betroffen. Die weitaus häufigste Form ist der Typ 2 D.m., welcher noch immer als Alterszucker verharmlost wird. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Patienten deutlich angestiegen, wobei die Risikofaktoren der Erkrankung häufig starkes Übergewicht und Bewegungsmangel sind. Bereits übergewichtige Kinder ab dem Alter von 13 Jahren, so der Diabetesberater, erkranken an Diabetes Typ 2.
Bedeutende Diabetologen, wie z.B. Herr Prof. Berend Willms aus Bad Lauterberg, bezeichnen den Typ 2 Diabetes mellitus als Herzerkrankung mit erhöhten Blutzuckerwerten. Häufig kommen zu diesen erhöhten Blutzuckerwerten noch der Bluthochdruck und eine Stoffwechselstörung hinzu. Wichtig ist eine Früherkennung. Da der Patient seine Therapie größtenteils selbst durchführen muss, ist eine intensive Schulung und individuelle Beratung unerlässlich. Häufig wird der Typ 2 vererbt, oder auch durch Umweltverschmutzung, wie z.B. durch Feinstaubbelastung begünstigt. Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung und damit auch nicht heilbar. Allerdings lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung mithilfe einer Therapie bremsen, und die Symptome lassen sich kontrollieren und lindern. Wie gut dies gelingt, hängt bei Diabetes Typ 2 stark von der Mitarbeit des Patienten und seiner Bereitschaft ab, seinen Lebensstil zu ändern (gesündere Ernährung, mehr Bewegung). Solche allgemeinen Maßnahmen und Diabetes-Medikamente helfen entsprechend, möglichen Komplikationen vorzubeugen. Je besser es gelingt, den Blutzuckerspiegel zu senken und so besonders Blutgefäßschäden zu verhindern, desto geringer ist das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschwäche. Das Ausmaß der Folgeerkrankungen bestimmt entscheidend die Prognose von Diabetes Typ 2. Während Diabetes mellitus Typ 2 schleichend auftritt, erkranken Personen am Typ 1 sehr plötzlich. Bei der selteneren Form der Zuckerkrankheit produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend oder gar kein Insulin. Die Betroffenen spritzen daher ihr Leben lang regelmäßig das Hormon Insulin, um ihren erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken.
In der Folge von Diabetes bekommen viele Patienten Probleme mit den Augen und können sogar erblinden. Rund 3000 Patienten müssen alljährlich zudem an die Dialyse oder 40.000 erleiden Amputationen oder Nervenschädigungen an den Füßen(Neuropathie) oder Durchblutungsschäden.
Wichtig, so der Diabetesfachmann Siegfried Golla zum Schluss seines Vortrages, der bei den Besuchern noch viele Detailfragen aufwarf, ist die Beobachtung des Bauchumfanges und die richtige Ernährung „Essen von allem – aber nicht Zuviel“.
Die WgiR-Frauengruppenleiterin Manuela Rusteberg bedankte sich im Namen der zahlreichen Vortragsbesucher für die sehr informativen und fachlich versierten Ausführungen und wies darauf hin, dass die WgiR-Frauengruppe nun zunächst mit ihren öffentlichen Veranstaltungen eine Sommerpause einlegt.