Anwohner richtet Rastplatz wieder her
Ludwig Banse gestaltete in mehr als einem Jahr ehrenamtlicher Eigenleistung den Platz im Heibeek neu. Mehr als ein Jahr seiner Freizeit investierte Hans Ludwig Banse in die Neugestaltung des Platzes. In Bad Lauterberg können interessierte Wanderer zahlreiche Wanderwege erkunden und erlaufen – zahlreiche Raststätten säumen die Wege und laden zum Verweilen ein. Manche Plätze geraten jedoch mit der Zeit in Vergessenheit, wie etwa der Rastplatz im Heibeek. Naturliebhaber und Anwohner Hans Ludwig Banse störte sich an der zugewucherten Grünfläche nahe der Einmündung zum Weideweg – und schritt aus diesem Grund zur Tat: In ehrenamtlicher Eigenregie richtete der Bad Lauterberger den Platz wieder her, gestaltete ihn neu und stellte Sitzgelegenheiten für die Wanderer auf.
„Viel wird über ehrenamtliches Engagement gesprochen. Hier hat es stattgefunden – ganz leise, ganz fleißig und doch in einer so herausragenden Weise.“ Volker Hahn, Anwohner, über das Engagement von Hans Ludwig Banse
Mühevoller Anfang
„Doch der Anfang war mühevoll, es musste ja eine Erlaubnis seitens der Stadt her“, erklärt Banse. Trotz verschiedener Anfragen habe sich das Vorhaben verzögert. Als ihn die Zusage der Verwaltung jedoch letztlich erreichte, habe er sich sehr gefreut – insbesondere über den Grünmüllcontainer zur ordnungsgemäßen Entsorgung des Grünabfalles, den ihm der Bauhof kostenlos zur Verfügung stellte.
In mühsamer Kleinarbeit befreite er zunächst die vollständig zugewachsenen Grünflächen sowie den zugewucherten Graben, fällte fachmännisch die morschen und umsturzgefährdeten Tannen am Hang und formte aus den brauchbaren Restbeständen hölzerne Sitzmöbel. „Doch einfach so auf den Rasen wollte ich die neuen Stücke nicht stellen“, erklärt er.
Platz für Sitzgelegenheiten
Seine Bestrebung war es, einen stabilen und haltbaren Untergrund für die Sitzgelegenheiten zu schaffen. Auf der Suche nach brauchbaren Gehwegplatten wurde Banse auf dem Bauhof der Stadt Bad Lauterberg fündig. In Eigenleistung verlegte er auch diese fachgerecht und stellte die Sitzgelegenheiten auf. Diese verzierte er noch mit Schnitzereien an den Lehnen. „Es soll ja auch nach etwas aussehen“, sagt Hans Ludwig Banse.
Über seine Motivation, den Rastplatz im Heibeek in Eigenregie derart zu verändern, sagt er schlichtweg: „Es konnte doch so nicht bleiben.“ Die Meinung teilte Banse auch mit weiteren Anwohnern – wie etwa mit Karl-Heinz Höche, der Banse bei den notwendigen Anschaffungen finanziell unterstützte. Die Idee, die selbstgebauten Holzmöbel zu spenden, reifte zum Entschluss.
Die drei neu angepflanzten Eichen sollen an den historischen Hintergrund des Platzes erinnern und ein Geschenk als Erinnerung an die sogenannten Senatoreneichen sein, die vor Jahren an diesem Platz standen, betont Banse. Da an den einstigen Senatoreneichen der Zahn der Zeit genagt hatte und sie zur Gefahr geworden waren, hatte die Stadt Bad Lauterberg sie bereits vor einigen Jahren fällen lassen. „Alle Mühen, etwas über die Geschichte der Senatoreneichen in Erfahrung zu bringen, verliefen ins Leere“, erklärt Banse, der sich unter anderem auch an die Archivgemeinschaft und die Stadt gewandt hatte. Das Einzige, was von den einstigen Senatoreneichen geblieben ist, ist ein Gedenkstein, dem Banse zu neuem Glanz verholfen und ihn entsprechend an dem Rastplatz aufgestellt hat.
Nachbarschaft zollt Respekt
„Der Wandel ist vollbracht“, stellt nun nach dem Fertigstellen des umgestalteten Rastplatzes die Familie Morich, die in Nähe des Platzes wohnt und beinahe täglich an ihm vorbei geht, fest. „Alle in der Nachbarschaft sind sich einig, dass man vor dieser besonderen Leistung, vor diesem Engagement, einfach seinen Hut ziehen muss.“
Auch Anwohner Volker Hahn erklärt: „Viel wird über ehrenamtliches Engagement gesprochen. Hier hat es stattgefunden – ganz leise, ganz fleißig und doch in einer so herausragenden Weise.“ Die Anlieger seien sich einig, dass Banse „unser aller Respekt und Anerkennung für diese außergewöhnliche Leistung verdient“. Diese sollen ihm auch im Rahmen einer offiziellen Wiedereinweihung entgegengebracht werden.
„Da packt jemand einfach an, ohne zu fragen, was er dafür bekommt oder ob er einen Vorteil dadurch hat. Er tat dies nur, um für die Nachbarn einen Platz der Begegnung zu schaffen, vorbeikommenden Wanderern die Gelegenheit zur Rast zu geben und auch zum Wohle der Stadt und seiner Bürger etwas in Ordnung zu bringen.“ Hans Ludwig Banse hingegen zeigt sich Bescheiden: „Einer musste es doch machen.“
Jetzt soll der Platz wieder eingeweiht werden. Dazu sind die Anwohner und alle Naturliebhaber am Samstag, 12. August, ab 15 Uhr auf den neuen Rastplatz im Heibeek eingeladen, um die Übergabe mit Hans Ludwig Banse offiziell vorzunehmen.